Viele Musikalben verfügen über Berührungspunkte, aber NIEMAND anderes als RALF RABENDORN vermag in einen unendlich Sog von (dunklen) Emotionen zu ziehen, den der Misanthrop(?) auch auf „Exile“,
seinem neuen meisterlichen Soundtrack, kredenzt, welchen er aus den
Genres (Post-) Rock, (Dark-) Ambient & Black Metal(?)
zusammenschraubte – WAHNSINN!
RALF RABENDORN stellt mit Abstand das eindeutigste Beispiel in Sachen aktuelle Labelpolitik dar, wo Mitläufertum ohne Ecken und Kanten dem handwerkliches Können in Kombination mit totaler Eigenständigkeit Vorzug findet, weshalb „Exile“ halbwegs im Selbstverlag (als CD-R) über ContraMusikProduktion, Against.it Records & Global Hideout erscheint, anstatt im Form ein gepressten CD über ein großes renommiertes Label.
Brüder im Geiste könnten RALF RABENDORN und meine Person sein, der ebenso im „Exile“ verweilt, weil ihn die verrottete Gesellschaft dazu zwingt und er keinen Ausweg aus der aussichtslosen Situation findet, worin der Künstler immer tiefer „einfährt“, wobei Zigaretten usw. ständige Wegbegleiter sind, die nur kurzfristig betäuben, aber schlussendlich keine Lösung beinhalten. Im Endeffekt muss man (Frau auch) sich mit diesem Zustand abfinden, dass die Moderne keine emotionalen Denker (& Lenker) mehr benötigt, sondern intelligenzbefreite Mitläufer, die sich von Industrie & Politik ihr Leben vorschreiben lassen – PUNKT! Nachsatz: Nur zu gut kenne ich die offenbarten Emotionen auf „Exile„, wogegen keine „Volksdrogen“ helfen, sondern nur der „nackte“ Verstand, der irgendwann die Reißleine ziehen muss. Heißt, letzte Kippe rauchen, letzte Nacht mit Alkohol betäuben, den Körper reinigen, täglich Sport treiben und nicht über die niveaulose Menge nachdenken (und zur Not in Arbeit stürzen) – FERTIG!
Vielleicht bzw. Gewiss verstehen nur Individuen, welche selbst im erklärten „Exile“ leb(t)en, RALF RABENDORN und seine Tonkunst, die eine emotionalen Achterbahnfahrt ohne Haltepunkt & Ende gleicht, wodurch das übermannende Hörerlebnis weiter über die Spielzeit hinaus anhält – WAHNSINN! Einen Soundtrack (mit 16 Stücken) dauerhaft auf Spannung zu halten, entpuppt sich bei den meisten Interpreten als Reinfall, hingegen RALF RABENDORN zelebriert Spannungsbögen, meist Abgründe, Lichtblicke unter 1%, am Fließband, weshalb „Exile“ Unmengen an Aufmerksamkeit benötigt, um komplett Evaluierung zu finden. Alleine die immense Instrumentierung aus Piano, Gitarre, Bass, Schlagzeug, usw. benötigt x Hörproben, um großteils im Kopf anzukommen. Daneben glänzt RALF RABENDORN abermals mit seiner charismatischen Stimme, die die Texte (RALF RABENDORN und zum Teil G. James Wyrick) mit viel Nachdruck in die finstere Welt hinausbläst. Insgesamt ein massiver, zeitweise undurchdringlicher Soundtrack, den RALF RABENDORN mit „Exile“ kreierte, der eindrucksvoll das Elend der Gesellschaft vor Augen führt, wovon die Mehrheit das Release keinesfalls versteht.
Fazit:
RALF RABENDORN Werke besprechen zu dürfen, gehört im Verlauf der vergangenen 10 Jahre betrachtet, zu den Herausforderungen überhaupt, wo sich sein neustes Meisterwerk „Exile“ nahtlos einreiht, das in meinen Augen wie Ohren sein persönlichstes (wie emotionalstes) Opus (bisher) darstellt – meine absolute (Kauf-) Empfehlung! PS: Falls Sie „Exile“ von RALF RABENDORN nicht verstehen, gehören Sie zur mitlaufenden Masse in Deutschland!
RALF RABENDORN – Exile
Tracklisting: 01. Intro 02. Slip Away, PT.I 03. Tiefer Ins Exil 04. Une Étude De L’Exil (1) 05. The Dark Exile 06. Repentance Of Midnight 07. Das ungute Gefühl 08. Paul (für P.C.) 09. Decoy 10. Freihändig Richtung Abgrund / Nicotiana 11. Rast 12. The Collectors Of Minutes 13. Une Étude De L’Exile 14. Rapid Eye Movement 15. Vor Augen 16. Slip Away, Pt.2
VÖ: 2012 Label: ContraMusikProduktion, Against.it Records, Global Hideout
Genre: Ambient, Post-Rock, Black Metal Format: CD-R